Etappe: Heinratsberg—Rekawinkel—Hochstraß—Falkensteiner Hütte—Abzw. Laaben—Schöpfl Schutzhaus, reine Gehzeit 06:05Stunden für 24Kilometer, Höhenmeter im Anstieg 1005, Höhenmeter im Abstieg 606, Wegnummer 404,
Erst ab 7:00 Uhr öffnete das Haupthaus seine Pforten für die Frühstücksgäste – also auch für mich. Etwas spät für die lange Etappe auf den Schöpfl, aber ohne Frühstück wollte ich nicht aufbrechen. Das Buffet bot alles, was man sich unter einem guten Frühstück vorstellen kann. Kurz nach 8:00 Uhr war ich dann wieder unterwegs.
Im Gegensatz zu gestern wehte heute ein kühler, teils stürmischer Wind, der mich den ganzen Tag begleiten sollte. Vom Hotel führte der 04er-Weg gleich durch das Waldgebiet des Heinratsbergs, wie gewohnt auf schönem, moderatem Waldweg. Ich passierte die Anwesen Mirli und wanderte weiter Richtung Hinterer Steinberg. Vorbei am Erholungszentrum Wolf ging es seitlich an der Ansiedlung Rauchengern vorbei in Richtung Stiefelberge.
Der 04er-Weg begann nun merklich anzusteigen – insgesamt waren rund 200 Höhenmeter zu überwinden. Zuerst erreichte ich den Kleinen Stiefelberg, etwas später den Großen Stiefelberg auf etwa 500 m Seehöhe. Von hier war es nicht mehr weit nach Rekawinkel.
Beim Gasthof Mayer holte ich mir den Stempel und wanderte gleich weiter – am Zwickelberg vorbei, über die Westautobahn hinweg und hinein in das ausgedehnte Waldgebiet zwischen Jochgrabenberg und Kaiserbrunnberg. Der Weg wurde nun deutlich steiler, blieb aber gut begehbar. Schließlich erreichte ich den Jochgrabenberg mit der imposanten Großantenne am Gipfel.
Über die kleine Ansiedlung Schwabendörfl ging es nun auf Asphalt weiter nach Hochstraß. Anschließend überquerte ich die A 21, die Wiener Außenring-Autobahn, und folgte einer Forststraße zu den Häusergruppen Hasenriegel und Schlottleithen. Bald darauf erreichte ich die Falkensteiner Hütte und legte dort eine wohlverdiente Pause ein. Bis dahin war ich gut unterwegs – noch keine vier Stunden und knapp 20 Kilometer geschafft.
Nach einer Stärkung setzte ich meine Wanderung auf dem Waldweg fort, erreichte den Hametberg und wenig später das Gasthaus Stegermaier. Nun baute sich der mächtige Schöpfl-Rücken vor mir auf.
Vom Gasthaus ging es zunächst hinunter zum Lammeraubach und dann direkt hinein in den langen Anstieg zum Schöpfl. Vorher stand noch eine Entscheidung an: entweder über den Forsthof und den H. Gith-Steig, oder über Grödl und den Pensionistensteig hinauf zum Schutzhaus. Ich entschied mich für die Variante über Grödl – und standesgemäß für den Pensionistensteig.
Die rund 400 Höhenmeter ließen sich gut bewältigen, und um etwa 14:30 Uhr erreichte ich das Schöpfl–Schutzhaus. Reine Gehzeit: sechs Stunden für 24 Kilometer – ich war sehr zufrieden. Das Schutzhaus machte einen hervorragenden Eindruck, der sich noch steigerte, als mir Paul, der Hüttenwirt, ein köstliches Hirschragout mit Semmelknödel servierte.
Ich durfte in einem schönen Zimmer übernachten. Doch bevor ich zur Ruhe kam, wollte ich noch die Matras-Warte besuchen. Keine 100 Meter oberhalb des Schutzhauses erhebt sich die metallene Konstruktion, die herrliche Ausblicke über den Wienerwald verspricht. Doch der Wind hatte inzwischen Sturmniveau erreicht – ein echter Spielverderber. So verzichtete ich auf den Aufstieg.
Morgen steht die letzte Etappe dieser Wanderung an – rund 30 Kilometer nach Wilhelmsburg und anschließend die Rückfahrt nach Ried im Innkreis. Also: Abstieg vom Schutzhaus – und dann bloß nicht trödeln.