Etappe: Hochmölbinghütte—Langpoltner Klamml-Bärenfeuchtalm-Spechtenseehütte-Stainach-Aigen im Ennstal—reine Gehzeit 07:40Stunden für 23Kilometer, 447Höhenmeter im Anstieg, 1470Höhenmeter im Abstieg, WegNr 209,
Die Hochmölbinghütte war am Abend voll belegt. In der Gaststube trafen sich einige ältere Semester, um Wandererfahrungen auszutauschen. Zuhören lohnte sich. Solche Abende waren mir auf meinen bisherigen Wanderungen nur selten vergönnt. So interessant die Gespräche auch waren, um 21:30 Uhr war ich im Bett und schlief richtig gut, bis mich am nächsten Morgen die Sonne weckte. Es war 6:00 Uhr, ich packte meinen Rucksack, machte eine kurze Morgentoilette und noch vor 07:00 Uhr war ich im Frühstücksraum. Das Frühstück war gut und ausreichend, auch die Rechnung war moderat, daher kann ich die Hochmölbinghütte uneingeschränkt weiterempfehlen.
Vor 8:00 Uhr brach ich auf. Heute war „downhill“ angesagt, 1.330 Höhenmeter hinunter nach Aigen im Ennstal. Von der Hochmölbinghütte ging es auf dem Grazer-Steig in Richtung Langpoltner Klamml. Auf die wechselnden Wegnummern musste ich heute besonders achten. Der Grazer-Steig war gut begehbar und führte rund um den Wörschacher Raidling. Auf Höhe der Langpoltner Klamml bog der 09er-Weg nach rechts ab und brachte mich zur nächsten Alm der Schneehitzalm. Es war noch früher Morgen und auf gut 1.600 Metern Seehöhe war die Temperatur noch angenehm. Das sollte sich im Laufe des Tages jedoch noch deutlich ändern.
Nach der Schneehitzalm folgte eine lange Hangquerung entlang der steilen Flanke des Bärenfeuchtmölbing. Der 09er-Steig wurde zu einem schmalen, oft verwachsenen Pfad, der in sehr steilem Gelände verlief, konzentriertes Gehen war also angesagt. Etwa 15 Minuten nach der Bärenfeuchtalm bot der 09er zwei Varianten für den Weiterweg an: Die erste führte über die Stoiringeralm zur Ansiedlung Mojer und weiter zur Spechtenseehütte, über die Wegnummern 209 und 279. Die zweite Variante mit der Wegnummer 295 verlief über das Forsthaus Greiml zum Beginn der Wörschachklamm und weiter nach Wörschach. Diese Alternative sollte die Strecke um etwa eine halbe Stunde verkürzen. Ob das stimmt, weiß ich nicht, ich entschied mich für die Route über die Spechtenseehütte. Beide Varianten treffen im Ortsteil Hohenberg in Aigen im Ennstal wieder zusammen.
Ab der Stoiringeralm ging es auf schmalen Waldwegen stetig bergab. Der Steig zog sich schier endlos Richtung Spechtenseehütte. Er war schmal, teils zugewachsen, mit viel losem Gestein, wirklich kein angenehmer Weg. Die Spechtenseehütte hatte natürlich geschlossen – Ruhetag. Meinen Stempel bekam ich trotzdem. Nun galt es, eine sinnvolle Route nach Stainach zu finden. Zwei Möglichkeiten boten sich an: über den Leistensattel oder über den Sinierboden. In beiden Fällen bedeutete das noch einmal einige Hundert Höhenmeter bergauf. Ich entschied mich für den Weg über den Sinierboden. Zwei Stunden sollte dieser Abschnitt in Anspruch nehmen und das tat er auch.
Dann begann allerdings mein Wanderdesaster. Es dauerte ewig, aus Stainach herauszufinden. Ich war ortsunkundig und folgte daher den Markierungen. Die Bahnanlagen mussten überquert, die Schnellstraße überwunden werden – und dann war da noch die Enns. Alles auf Asphalt, bei fast unerträglicher Hitze im Tal. Schließlich ging es weiter über die Ansiedlung Hohenberg, am Putterersee vorbei, bis ins Zentrum von Aigen im Ennstal. Im Gemeindeamt bekam ich noch meinen Stempel, und der Kirchenwirt, mein Quartier, war auch gleich in der Nähe.
Ein langer, heißer Wandertag fand so ein gutes Ende. Meine Garmin-Uhr zeigte 23 Kilometer an. Im Wanderführer ist diese Etappe mit 17,5 Kilometern angegeben. Da ich keine nennenswerten Umwege gegangen bin, sollte die tatsächliche Länge dieser Etappe eventuell überprüft werden. So, morgen geht es auf die Planneralm. Eine lange Tour und mit dem Plannerknot wartet ein hoher Berg auf mich. Daher heißt es: früh losgehen