8. Tag am Grenzlandweg 07 – 25. April 2023 – Auf ewig langen Pfaden durch den Wald

Etappe: Mailberg—Großharras—Patzmannsdorf—Oberleis—Ernstbrunn / reine Gehzeit 06:23Stunden für 27,8Kilometer, 396HM im Anstieg, 316HM im Abstieg/ WegNr 607, NÖ-LRWW, ab Oberleis 632, leichte Tour

 

Nach dem ausgezeichneten Abendessen hielt das Frühstück auch was es versprach. Es war ausgezeichnet. Um ca. 08:30Uhr verließ ich diese wunderbare Gaststätte und begann meine Wanderung nach Ernstbrunn. Übrigens bei schönstem Wetter und morgendlichen Sonnenschein. Ich ging der Hauptstraße folgend durch Mailberg, wobei der 07er Weg gleich nach dem Ortsende links von der Hauptstraße auf einen Fahrweg Richtung Diepolz abbog. Die kleine Ansiedlung wird umgangen, der Weg führte mich durch eine Kellergasse, an deren Ende biegt der Weg nach rechts weg und mündet wieder in die Hauptstraße.

Wesentlich besser ist es allerdings am Ende der Kellergasse geradeaus in einen Feldweg weiterzugehen, der mich auch nach Großharras brachte.

Es gibt nicht viel zu bestaunen  in Großharras, also schnell durch. Nach dem Ort geht es dann die Hauptstraße entlang. Das gefiel mir ganz und gar nicht! Daher suchte ich mir Feldwege im Gebiet von Gmoos, die mich auch zum Patzmannsdorfer Graben führten. Dieser Graben, ein begradigter Bachlauf, ging es auf einem Wiesenweg entlang bis kurz vor Patzmannsdorf. Der Wiesenweg war sehr schlecht zu gehen, besser wäre die Variante auf dem Güterweg gewesen. Ich mußte dann noch eine kurze Strecke die Hauptstraße entlang bis in den Ort Patzmannsdorf gehen. Beim dortigen Nah&Frisch legte ich eine Pause ein und bekam von 2 netten jungen Damen den Stempel.

Das Wetter war nicht schlecht. Leicht bewölkt, durchaus sonnige Abschnitte, kein Wind! Nach Patzmannsdorf fing der 07er Weg zu steigen an. Es ging vorbei an der Kellergasse am Schlossberg und hinein in ein großes Waldgebiet, welches die nächsten 10 bis 12 Kilometer bestimmend war. Im Bereich von Brunnleiten führte der Weg noch immer nach oben, bis zum Jugendkreuz, dann hatte ich meine Reisehöhe für die nächsten Stunden erreicht.

 

Auf breiter Forststraße ging es völlig flach dahin. Nach dem Jugendkreuz verläuft der Weg durch das Gebiet von Rohrleiten, anschließend geht es durch die Zilln, das Fleischhacker—und das Fischerkreuz werden passiert. Es geht äußerst moderat weiter, vorbei an einem Steinbruch, eine Hauptstraße wird gequert und schließlich  erreichte ich den Oberleiser Berg mit seiner Aussichtswarte und der Wallfahrtskirche.

Es sei mir gestattet, zu diesen langen, geraden, völlig flachen Wegen etwas zu sagen. Einerseits ist es super die Umgebung zu betrachten. Der Weg ist gut, keinerlei Gefahren für Stürze, also kann der Wanderer seinen Blick schweifen lassen. So weit so gut. Es ist natürlich auch einiger Maßen langweilig Strecken zu gehen wo du am Montag schon siehst, wer dich am Wochenende besucht. Aber, nicht klagen! Auch diese Strecken müssen gegangen werden. Am Oberleiser Berg angekommen mußte ich feststellen, daß  sich rundum sehr dunkle Wolken gebildet hatten. Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, fielen schon die ersten Graupelkörner. Aber ich hatte Glück, da war eine überdachte Busstation in die ich mich flüchtete. Es wurde richtig dunkel, es blitzte  und donnerte, erst fiel der Graupel, dann setzte starker Regen ein. Aber, ich war ja im Trockenen, nützte die Phase um meine Regenkleidung anzulegen und wartete eine Regenpause ab. Als es mir erträglich erschien, machte ich mich wieder auf den Weg, waren ja nur mehr 4 Kilometer bis Ernstbrunn.

Gleich nach Oberleis war eine äußerst 2-deutige Weggabelung. Ich entschied mich für den Weg rechts, was grundsätzlich richtig war. Leider bog ich dann nochmals nach links ab Richtung Nodendorf. Das war jedoch die falsche Richtung und führte zu zusätzlichen Kilometer! Also bitte immer gerade am Weg mit der Nummer 632a, 607a drauf bleiben, am Kalkwerk vorbei gehen und die Ortschaft Steinbach erreichen.

Ich erreichte auch Steinbach, eben über den Umweg durch Nodendorf. Nach Steinbach stieg der Weg noch ein letztes Mal an und dann war Ernstbrunn erreicht. Im Rathaus holte ich mir noch meinen Stempel, dann rief ich meine QuartiergeberIn an und wartete auf deren Ankunft vor dem Gästehaus Luger am Hauptplatz von Ernstbrunn.

Es dauerte nicht lange, kam eine nette Frau, sperrte auf, erklärte mir die wesentlichen Dinge und ich bezog mein Zimmer. Ich kann nur sagen WAU!WAU! Das ist ein Gästehaus der Spitzenklasse und zum Preis von € 69.– inkl. Frühstück direkt ein Häppchen. Ich bin begeistert von der gesamten Anlage, natürlich auch vom Zimmer.

Also Wanderer auf dem Ostösterreichischen Grenzlandweg 07, wenn ihr ein Quartier in Ernstbrunn sucht, das Gästehaus Luger ist es!

Ich bezog mein Zimmer, versorgte meine naßen und schmutzigen Sachen und ging noch einkaufen. Der Billamarkt war ca 1Kilometer entfernt. Am Hinweg hielt das Wetter, kaum war ich im Markt fing es stark zu regnen an. Ich stellte mich vor dem Markt unters Dach und wartete, wartete und wartete, aber der Regen hörte nicht auf. Also fragte ich um eine Mitfahrgelegenheit  zum Hauptplatz und es funktionierte. Vielen Dank du freundlicher Mensch aus Ernstbrunn.

So, morgen ist die Etappe etwas länger, knappe 40Kilometer von Ernstbrunn nach Langenzersdorf. Aber, das ist schon OK!