6. Tag 21. Juli 2016 – sensible Portugiesen und Start um 5:00 Uhr

Tagesetappe: Governor Clement Shelter – Killington -14 Mi

Es ging richtig früh los! 05:00 Uhr auf, Morgenroutine, Kaffee und um 06:20 Uhr auf dem Trail. Ich hatte ja vor in der Stadt Rutland Essen, Snacks, Kaffee usw. zu besorgen. Die Nacht war etwas anstrengend! Wir hatten einen sehr lärmempfindlichen Kollegen im Shelter. Einen Portugiesen, der wenn er wach ist ziemlich viel redet. Auf alle Fälle knarrt mein Schlafsack. Das bringt einfach das Material mit sich, insbesondere wenn man sich umdreht. Dieses Geräusch hat den Herrn aus Portugal völlig um den Schlaf gebracht und er hat mich mehrmals aufgefordert mit dem Lärm aufzuhören. Als dann ein anderer Wanderer infolge eines bösen Traumes oder vielleicht aufgrund von zuviel Gras noch mehrmals laut aufschrie, war der Portugiese völlig von der Rolle.  Sein Problem! Ist schließlich ein Shelter und kein Hotel!

Jedenfalls ging es früh los. Das Wetter war super und gleich am Morgen warteten einige Berge. Shrewsbury Peak (ca. 1.100m), Killington Peak ( ca. 1.200m). Der Appalachian Trail bewegte sich überhaupt eine ganze Weile über der 1.000m Grenze. Es war aber gut zu gehen, da es schön trocken war. Die Felsen hielten sich (noch) in Grenzen, dafür galt es auf Wurzeln jeglicher Art und Größe zu achten. Jedenfalls erreichte ich um ca. 12:00 Uhr die Strasse U.S.4, d.h. 10 Mi waren bereits absolviert. Auf dieser Strasse fuhren regelmäßig öffentliche Busse, die man anhalten konnte und so zurück nach Rutland gelangte.

Mir erschien dies umständlich! Warum sollte ich jetzt wieder zurück fahren, wo ich mich doch seit vielen Stunden von Rutland wegbewegt hatte? Ich zog also mein Guidebook zu Rate und fand eine andere Lösung! So beschloss ich noch 4Mi weiter zu gehen und in der Stadt Killington meine Einkäufe zu erledigen, sowie dort zu nächtigen. Der Appalachian Trail führte ganz nahe an Killington vorbei. Gesagt getan! Weiter ging es. Bei Maine-Junction trennten sich der Long Trail und der Appalachian Trail. Beide Trails verliefen gut 100Mi gemeinsam, was sich insbesondere im Raumangebot in den Sheltern bemerkbar machte. Dies war 2015 schon so! Der Long Trail verläuft ab Maine-Junction in westlicher Richtung zur kanadischen Grenze, der Appalachian Trail biegt nach Osten Richtung New Hampshire ab. Dann ging es noch über den Sherburn Pass und gegen 14:30 Uhr erreichte ich Killington, einen noblen Ort inmitten eines großen Skigebietes. Ich quartierte mich im Greenbrier Inn ein, wurde freundlich empfangen und bezog ein wirklich schickes Zimmer.

Dann wie immer alle Sachen aus dem Rucksack, am Balkon aufhängen, ausgiebig Duschen und einkaufen gehen. Ich besorgte die benötigten Lebensmittel und sonstige Sachen. Für mein leibliches Wohl gab es 2 frische Sub´s , Cola und 3 kleine Samual Adams Summer Ale. Ich wollte dann noch zum Postamt, Briefmarken besorgen, aber die Post hatte bereits geschlossen! So erkundigte ich mich ob es in der Nähe eine Wäscherei gäbe. Der freundliche Mensch an der Rezeption erklärte mir wo diese ist und das Beste war, es gab einen Bus dorthin. Also füllte ich meinen Kleidersack, ging zu Haltestelle und bestieg den Bus. 

Als ich bei der Wäscherei war, einige Meilen außerhalb von Killington,  fragte ich die Fahrerin wann den die Rückfahrt wäre? Heute nicht mehr sagte sie,  es war die letzte Fahrt am heutigen Tag. Also blieb ich im Bus und bekam eine Rundfahrt durch das schöne Gebiet rund um Killington. Zurück im Greenbrier Inn verspeiste ich meine Sub`s und labte mich am Cola. Ich begann auch meinen Rucksack wieder vorzubereiten. So verging der Abend mit Essen, Trinken und Rucksack packen. Am Wetter-Chanel verfolgte ich noch die News für die nähere Umgebung. Ein Problem gibt es eventuell mit meinem Handy, es lädt sich kaum auf. Morgen will ich früh los, ich habe mir eine 16Mi Etappe vorgenommen. Wir werden ja sehen.