Etappe: Hinterstoder/Gemeindehaus —Dietlgut—Schafferreith—Bärenalm—Türkenkarscharte—Graßbeckalm—Grimmingoden—Sumperalm—Hochmölbinghüte—reine Gehzeit 07:10Stunden für 19,6Kilometer, 1453Höhenmeter im Anstieg, 367Höhenmeter im Abstieg, WegNr 209, 280, 218, 16, 17
Eigentlich war alles bereit für fünf genussvolle Wandertage am Salzsteigweg 09. Die Quartiere waren reserviert, die Wetteraussichten für die kommende Woche stabil und schön, also konnte es am Montag, den 11. August 2025, losgehen.
Die Anreise erfolgte mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Ried im Innkreis nach Hinterstoder. Früh am Morgen ging es los, und bis Wels bzw. Sattledt lief alles nach Plan. In Sattledt sollte ich in den Bus 483 Richtung Kirchdorf an der Krems umsteigen, doch diesen Bus gab es schlichtweg nicht. Warum? Keine Ahnung! Der Grund war letztlich egal, Fakt war: Ich stand in Sattledt und meine Chancen, um 08:20 Uhr in Hinterstoder zu sein, waren gleich null.
Was also tun? Ein Taxi war die Lösung! In Sattledt fand ich ein Taxiunternehmen, handelte einen halbwegs akzeptablen Preis für den Transfer nach Hinterstoder aus und schon war ich wieder „on time“. Um genau 08:20 Uhr stand ich beim Gemeindehaus in Hinterstoder, holte mir meinen ersten Stempel und begann meine heutige Tour. Zunächst ging es auf der Asphaltstraße hinaus aus Hinterstoder. Beim Gasthaus Johannishof bog der Weg rechts in Richtung Schiederweiher ab, alles auf moderaten, schönen Wegen. Nach dem Schiederweiher führte der Weg weiter durch das Gebiet der Polsterlucke. Der Klinserkogel wurde umrundet, und der Weg verlief entlang der jungen Steyr durch das Gebiet Hinterberg. Schließlich erreichte ich die Dietlkapelle und das Dietlgut.
Nun musste ich mich entscheiden: Sollte ich ins Obere Ennstal über das Salzsteigjoch und die Tauplitzalm gehen oder auf der Hauptroute bleiben – über die Bärenalm und die Türkenkarscharte zur Hochmölbinghütte? Ich entschied mich für die Hauptroute und setzte meine Wanderung in Richtung Schafferreith fort. Damit endete auch der eher moderate Abschnitt der heutigen Etappe, jetzt war Höhenarbeit angesagt.
Keine Klage, ich wusste ja, dass mich heute rund 1.500 Höhenmeter erwarteten. Zunächst ging es noch einigermaßen sanft bergauf. Der 09er-Weg kürzte immer wieder Kehren eines Forstweges ab, bevor er ins Gebiet um den Bärenkopf und die Peterhoferalm führte. In diesem Bereich wurde es dann richtig fordernd. Der Weg stieg auf steinigem Untergrund steil an. Besonders anstrengend war das Teilstück zwischen der Petershoferalm und der Bärenalm.
Bei der Bärenalm befand ich mich bereits auf über 1.600 Metern Seehöhe. Ich legte eine kurze Rast ein, bekam von freundlichen Menschen Wasser und setzte meine Wanderung fort in Richtung Türkenkarscharte. Das war kein Problem mehr: Die meisten Höhenmeter waren geschafft, der Steig war gut begehbar, und so erreichte ich nach etwa 30 Minuten die Türkenkarscharte auf 1.741 Metern Seehöhe. Damit hatte ich auch die Landesgrenze zwischen Oberösterreich und der Steiermark überquert.
Nun hieß es wieder absteigen, vorbei an der Graßbeckalm hinunter in den Grimmingboden: von 1.741 auf 1.496 Meter Seehöhe. Und was runtergeht, muss natürlich auch wieder rauf! Nach der Durchquerung des Grimmingbodens, einem weiten Talbecken, folgte der Aufstieg zur Sumperalm bzw. zum Sumpereck. In zahlreichen Kehren ging es steil nach oben. Ein solcher Anstieg am Ende einer ohnehin fordernden Tagesetappe kostete mich die letzten Energiereserven. Auf der Sumperalm – mit 1.755 Metern Seehöhe der höchste Punkt der heutigen Tour – war daher eine ausgedehnte Pause notwendig. Danach war es nur noch ein kurzes Stück abwärts zur Hochmölbinghütte.
Wie so oft an einem Anreisetag war es eine anstrengende Etappe, aber ich durfte durch ein wunderschönes Gebiet wandern und freue mich darauf, in den nächsten Tagen noch mehr davon zu sehen.