7.Tag am OÖ Mariazellerweg 06 – 9. April 2024 – Da taten sich wahre Gräben auf!

Etappe:Lackenhof/Weitental—Riffelsattel—Spielbichler—Ötscherhias—Mitterbach—Mariazell,          reine Gehzeit 07:18Stunden für 27 Kilometer, 875Höhenmeter im Anstieg, 871Höhenmeter im Abstieg , WegNr  206, ab Mitterbach 406, lokale Wegnummern

Das Finale, die letzte Etappe am Oberösterreich/Salzburger Mariazellerweg 06 stand auf dem Programm. Von Lackenhof aus über den Riffelsattel in die Ötschergräben und entlang der Erlauf nach Mariazell , dorthin sollte mich mein Weg führen. Das letzte Mal war ich Ende Oktober 2023 in Lackenhof und konnte nur mit viel Hilfe eine Unterkunft bekommen. Diese Situation wollte ich diesmal vermeiden. Meine Frau erklärte sich bereit, mich mit dem Wohnmobil zu begleiten, daher war die Quartierfrage diesmal bestens gelöst. Eine Übernachtung war unumgänglich. Die Anreise von Ried im Innkreis mit öffentlichen Verkehrsmitteln ließ ein Weitergehen am selben Tag nicht zu; die Anreise dauert einfach zu lange. Also suchten wir uns am Parkplatz bei den Liften im Weitental einen guten Stellplatz, drehten noch eine Runde im Ort und stellten fest – tote Hose in Lackenhof! Alles zu, keine Menschen, eine Geisterstadt, es war Nebensaison.

Am 09. April 2024 um 07:30 Uhr machte ich mich auf den Weg Richtung Riffelsattel. Gut 400 Höhenmeter waren zu bewältigen. Es ging eine Skipiste hinauf. Das Begehen von Skipisten ist wohl eine der unangenehmsten Arten Höhenmeter zu machen. Ich erinnerte mich noch an den Nord-Süd-Weit-Wanderweg 05. Auch damals tat dieser Aufstieg richtig weh. Eine Stunde dauerte mein Kampf mit der Skipiste, dann hatte ich den Riffelsattel auf knapp 1300 m erreicht.

Eine kurze Pause hatte ich mir verdient! Vom Riffelsattel ging es direkt hinunter Richtung Anwesen Spielbichler. Die Wegnummern sind 13, 15, 277, 622, Via Maria.

Der Weg entpuppte sich als schmaler Pfad, der steil durch den Wald abwärts führte. Man konnte sehen, dass der Pfad selten begangen wird. Die Markierungen waren völlig verwittert und verblasst und der Pfad war oft kaum noch erkennbar.

Das viele Laub und lose Gestein machten das Abwärtsgehen nicht einfach. Also mein Rat: Achte gut auf die schwer erkennbaren Markierungen! Es ging gut 350 Höhenmeter hinunter, bis der Pfad in eine Forststraße mündete, die beim Anwesen Spielbichler auf eine weitere Forststraße traf. Ich bog nach links ein und folgte ihr einige Kilometer. Dann erreichte ich eine Abzweigung, wo die Wegmarkierung mit der Nummer 15 Richtung Schleierfall wies. Nach rechts führte der Pfad hinunter in das Bett des Ötscherbachs. Doch schon nach kurzer Zeit war der Pfad von vielen umgestürzten Bäumen blockiert. Ich versuchte eine Weile, irgendwie durchzukommen, aber es war unmöglich. Zudem bestand die Gefahr, in steiles Gelände zu geraten. Daher kehrte ich um und ging zurück zur Forststraße. Ich konnte der Forststraße mit den Wegnummern 15a, 15b und 12 noch einige Zeit folgen. Nach der Abzweigung „Beim Jäger Herz“ erreichte ich schließlich die Stelle, wo der Pfad wieder  von der Forststraße abzweigte und mich in die Schlucht des Ötscherbachs führte.

Ich musste einen steilen und ziemlich ausgesetzten Pfad am Rande der Schlucht hinuntersteigen. Laub und loses Gestein sowie umgestürzte Bäume machten den Abstieg nicht einfach. Zuerst dachte ich nein, das tue ich mir nicht an. Ein Blick auf die Karte sagte mir jedoch, dass ich hier runter musste. Also Stöcke verstaut, Rucksack fest gezurrt und volle Konzentration. Alles ging gut, und ich erreichte das Tal des Ötscherbachs. Nun führte mich ein schöner Pfad entlang des Ötscherbachs durch die Gräben Richtung der Jausenstation Ötscherhias. Der Pfad war gut angelegt, führte über viele Holzbrücken und war teilweise ausgesetzt, aber mit Seilsicherungen versehen. Auch hier hieß es, mit allen Sinnen zu gehen! Schließlich erreichte ich den Ötscherhias. Die Jausenstation war natürlich noch geschlossen, also gab es keinen Stempel, aber eine kurze Pause. Vom Ötscherhias folgte ich dem Mühlbach aufwärts auf dem Weg mit den Nummern 11a und 15c. Es ging vorbei an einer Wassermühle, und der Pfad mündete wiederum in eine Forststraße, in die ich nach links einbog.

 

Das Guthaus Hagen passierte ich und erreichte den Beginn des Erlaufstausees. Hier stehen zwei Varianten zur Auswahl: Entweder den Weg mit den Nummern 9b und 15 entlang des Stausees weitergehen oder den Weg mit den Nummern 11a und 10 Richtung Erlaufklause wählen. Letzterer mündet im Eseltal wieder in den 9b-15er Weg. Ich ging auf dem 9b-Weg weiter Richtung Stauseeschänke/Naturparkeingang. Vom Ende des Stausees ging es entlang der Hauptstraße in die Ortschaft Mitterbach. Dort genehmigte ich mir einen Kaffee und den ersten Stempel des heutigen Tages. Wie bereits erwähnt, waren die meisten Kontrollpunkte geschlossen.

 

Immer noch der Hauptstraße folgend verließ ich Mitterbach, dann bog der Weg nach rechts ab und verlief moderat neben der Museumsbahn Richtung Mariazell. Ich war nun schon im Gemeindegebiet von Mariazell. Der Sportplatz, der Bahnhof und die Sebastianikirche wurden passiert. Dann folgte ich der Bahnpromenade und der Hans-Wertanek-Promenade bis ins Zentrum von Mariazell. Im Rathaus gab es noch einen Stempel, und damit hatte ich nicht nur zum zweiten Mal Mariazell erreicht, sondern auch den Oberösterreichisch-Salzburgerischen Mariazellerweg 06 erfolgreich abgeschlossen.