5. Tag am OÖ Mariazellerweg 06 – 30. Oktober 2023 – Homeless in Lackenhof

Etappe: Maria Seesal—Gscheid—Bodingbach—Lunz am See—Durchlaß—Maierhöfen—Lackenhof , reine Gehzeit 06:45Stunden für 27 Kilometer, 845Höhenmeter im Anstieg, 502Höhenmeter im Abstieg – WegNr  206,

 

Also, die Pension Obermüller kann ich nur empfehlen. Nach einem vorzüglichen Frühstück zahlte ich € 42. Gegen 08:00Uhr machte ich mich wieder auf den Weg. Es ging ca. 2 Kilometer die asphaltierte Fahrstraße im Schwarzoisental entlang, der Schwarzen Ois folgend. Beim Gehöft Fuchslehen biegt dann der 06er Weg nach links in den Gscheidgraben ab. Dieser Anstieg hatte es gleich ordentlich in sich. Steile 300Höhenmeter waren zu überwinden. Es ging kompromißlos über Schotter-, Forst und Wiesenwege gerade aufwärts. Über eine Stunde rann viel Schweiß.

Ab der Gscheid—Höhe ging es nur mehr abwärts. Die Hamot Alm, die kleinen Ansiedlungen Oberhackstock, Unterhackstock, werden passiert, es geht dann großteils auf Asphalt Richtung Bodingbach.

In Bodingbach traf ich auf die Gleisanlagen der  Museumsbahn Lunz-Keinberg/Gaming. Entlang dieser Gleise ließ es sich auf dem Bahnerlebnisweg ganz moderat dahinwandern. An manchen Stellen verläßt der Weg den Gleiskörper um jedesmal aber wieder zur Bahnlinie zurück zu kehren. So wanderte ich gemütlich dahin, bis ich Lunz am See erreichte.

Im Rathaus/Amonhaus holte ich mir meinen Stempel. Dann ging es auf einem schönen Waldweg weiter am Südufer des Lunzer Sees entlang, bis ich am Unteren Seeende das Gasthaus Seehof erreichte. Dort machte ich meine Mittagsrast. Bei Burger und Bier holte ich mir Kraft für den nächsten steilen Anstieg. Und der stand unmittelbar bevor.

Gleich nach dem Seehof bog der 06er Weg links ab Richtung Durchlaß/Maierhöfen. Ein ziemlich harmlos klingender Name für einen mörderischen Anstieg. Der Wanderführer hüllt sich dazu in Schweigen. Ich kann euch jedoch sagen es ist wie meistens. Am Ende einer eh schon langen Etappe, geht es nochmals richtig zur Sache. Die schonungslose Steilheit dieses Wegabschnittes ist kaum zu übertreffen. Es sind nicht die Höhenmeter die weh tun, nein, es ist die Streckenführung. Aber auch diese Abschnitte müssen gegangen werden, also kam ich irgendwie auch über diese Anhöhe. Ab dem Weiler Durchlaß führte mich der 06er Weg auf schönen breiten Waldwegen, moderat bergab zur Ansiedlung Maierhöfen.

Ab hier sollte der Weg parallel zur Hauptstraße im Wald bis Lackenhof verlaufen. Die Betonung liegt auf sollte. Leider war der Weg aufgrund von Grabungsarbeiten gesperrt. Ein Arbeiter versicherte mir, daß der Wanderweg auf langer Strecke nicht zu benützen sei und ich die Straße benützen sollte. Es waren noch lange Straßenkilometer bis Lackenhof.

So die heutige Etappe war zu Ende, aber ein Problem hatte ich weiterhin. Wo sollte ich in Lackenhof nächtigen? Ich rief alle Nummern des  Wanderführers durch, leider kein Erfolg. Einige der angeführten Unterkünfte gab es nicht mehr oder mein Anruf blieb unbeantwortet.

Ich hatte wirklich Sorge keine Unterkunft zu finden. Aber dann gab es Hilfe. Der Herr vom ehemaligen Hotel Ötscherblick kontaktierte einen Freund, der wiederum rief mich zurück und etwas später hatte ich eine Unterkunft in der Nähe des kleinen Ötscher Sessellifts. Ich war wirklich froh. Vielen Dank an die freundlichen Helfer aus Lackenhof. Das Beste war, im selben Gebäude befand sich eine Pizzeria. Nudeln und eine kleine Pizza waren daher fast Pflicht. Morgen  sollte sich das bisher stabile Herbstwetter ändern, Regen wurde vorhergesagt. Ich werde es ja sehen. Aber wenn es nicht zu grob schüttet, wäre ich den OÖ Mariazellerweg gerne zu Ende gegangen.