4. Tag – Klapperschlangen nicht füttern, töten, nicht zu nahe kommen?

Streckenabschnitt: Loft Mountain Campground – Hightop Hut / 14Mi
Ich fühle mich gut, die Vögel beenden mit ihrem Gezwitscher meine Nachtruhe. Ich setze mir Wasser für Kaffee auf, den ich während des Schreibens genüsslich trinke. Für heute habe ich mir eine 15 Meilen Etappe ausgesucht. Das mit den Meilen hört sich so harmlos an, ist es aber nicht, den 1 Meile = 1,6 KM. Leider wieder kein Telefon! Also gut ich packe nun wieder den Rucksack und hoffe auf einen guten Tag. Das Wetter ist bis jetzt ziemlich angenehm,  nicht zu heiß, ab und zu ein kurzer Schauer  und ich hoffe es bleibt so! Die kleinen Blutsauger halten sich auch in Grenzen! Vor lauter Kaffee genießen habe ich ziemlich viel Zeit vertrödelt  es geht bereits auf 10:00 Uhr zu als ich den Campingplatz verlasse. Ich mache noch einen Abstecher zum Camp-Store, kaufe mir Müsli Riegel und eine Dose Wiener Würstchen. In der Wäscherei vom Store lade ich meine Uhr auf  es scheint zu funktionieren. Zwei Stunden später sagt die Uhr low battery zuckt noch ein bisschen und verabschiedet sich  wahrscheinlich wieder kaputt. Ich will nicht mehr darüber reden.

Der Trail beginnt mit einem Schild welches vor Klapperschlangen warnt. Man soll sie nicht füttern, nicht töten, ihnen nicht zu nahe kommen. Die spinnen die Amis wer will schon eine Klapperschlange füttern? Ich gehe sehr konzentriert Gott sei Dank keine Schlangen am Weg! Es geht wieder heftig auf  und ab. Ich muss einen bzw. schon den zweiten Irrtum korrigieren. Erstens glaubte ich, dass der Trail nicht über jeden Berggipfel führt,  tut er aber doch! Zweitens ich dachte die betonierten Hinweisschilder sind nicht so wichtig es kommt eher auf die weißen Markierungen an Bäumen und Felsen an. Stimmt so nicht! Die betonierten Hinweiszeichen geben die Richtung, das oder die nächsten Ziele-/Shelter-/Gaps an, sowie die jeweilige Entfernung und ganz wichtig die Himmelsrichtung (Nord-/Süd). Es ist natürlich für einen nach Norden Wandernden von grundlegender Bedeutung die Richtung nicht zu wechseln. Die Betonzeichen tragen relativ kleine Metallbänder auf denen diese Infos eingestanzt sind. Nach einem langen, sehr langen Anstieg folgt ein ebenso langer Abstieg und dann bin ich beim Ivy Creek  ein Gebirgsfluss mit kleinen Wasserfällen und klarem Wasser. Also Kopf ins Wasser und wie die Kamele so viel Wasser trinken wie geht! Auch diese Lektion habe ich schnell gelernt. Auf einer Tagestour brauchst du mindestens 3 L Wasser, eher 4 -5 L. Ich habe mir auch heute 3 L aufbereitet und trinke zusätzlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Das Wetter ist schön, die Luftfeuchtigkeit hoch, im Wald weht kein Lüftchen. So gehe ich stundenlang dahin  treffe wieder ein wildes Tier ein Reh welches überhaupt keine Scheu zeigt, komme an vielen Overlooks/Aussichtspunkten vorbei, alle bieten dieselbe Aussicht viel Gebirge mit noch mehr Wald, ich mache trotzdem Fotos.

 Die Pinefield-Hut lasse ich rechts liegen und mache mich zur High Top Hut auf. Die heißt nicht umsonst so. Es geht wieder richtig zur Sache. Das heißt du siehst ca. 1 Stunde geradeaus den Weg nach oben gehen. Wenn du nach einer Stunde oben angelangt bist, stellst du fest, dass es nach einer kleinen Biegung wiederum  schnurgerade aufwärts geht. An diese Art von Anstiegen werde ich mich nie gewöhnen! Sei es wie es sei gegen 18:00 Uhr war ich oben bei der High Top Hut. Es waren bereits einige Menschen da, daher hieß es wieder Zelt aufbauen; d.h. zuerst Steine und Felsen beseitigen, dann Löcher ausfüllen, Platz etwas säubern und Zelt drauf. Funktioniert ganz gut! Dann wird Wasser geholt und gekocht Schinkennudeln und nicht zu vergessen die Dose Wiener Würstchen. Wie sowas schmeckt? Egal nach so einem Tag isst man sowieso alles! Eigentlich kann man gar nicht so viel essen um die abgebauten Kalorien auszugleichen. Nach der Mahlzeit setze ich noch einen großen Topf Kaffee auf und beglücke auch noch 2 andere Wanderer mit österreichischem Kaffee Oh, very good, dann nochmals Wasser holen und ab ins Zelt es ist schon 21:00 Uhr! Morgen muss ich früher weg! Zuletzt noch die Füße pflegen, Traumasalbe für die Muskeln, Burgit für die Füße! Während ich schreibe kriecht irgendetwas unter den Zeltboden. Was es genau war erfahre ich dann morgen ich glaube ich habe es erschlagen! Ich bin heute in der Mitte des SNP angelangt. Der SNP hat eine Länge von ca. 110 Meilen. Davon habe ich 47 Meilen zurückgelegt. Ich hoffe, dass es so weiter geht.

I leave the Pinefield Hut on the right and go to the High Top Hut. It’s not called that for nothing. It’s back to business. That means you can see the path going straight ahead for about 1 hour. When you have reached the top after an hour, you will find that after a small curve it goes straight up again for 1 hour. I’ll never get used to these kinds of climbs! Anyway, around 6pm I was up at the High Top Hut. There were already a few people there, so it was time to set up the tent again; first remove stones and rocks, then fill in holes, clean the place a bit and put the tent on it. Works quite well! Then water is fetched and boiled – ham noodles and last but not least – the tin of Wiener sausages. How does that taste? It doesn’t matter after such a day you eat everything anyway! Actually, you can’t eat that much to compensate for the burned calories. After the meal I put on a large pot of coffee and also make 2 other hikers happy with Austrian coffee – oh, very good – then get water again and off to the tent – it’s already 9:00 p.m.! I have to leave early tomorrow! Finally, take care of your feet – trauma ointment for the muscles, Burgit for your feet! As I write, something crawls under the tent floor. I’ll find out exactly what it was tomorrow – I think I killed it! I got to the middle of the SNP today. The SNP is approximately 110 miles in length. I did 47 miles of that. I hope it goes on like this.