4. Tag am Kärntner Mariazellerweg 06—5. Juni 2025 – Gasthaus Mörth “ Deutsches Grenzland“ ein Wohlfühlort!

Etappe: Johannesberg—Waldegg—Lavamünd—Pfarrdorf—Lorenzenberg—Weintrattl—Soboth – reine Gehzeit: 10:02 Stunden , Strecke: ca. 33 Kilometer  Höhenmeter: 1583 m im Anstieg, 1132 m im Abstieg, Wegnummer: 506, 306, 03A, leichte bis mittelschwere Tour

Pünktlich um 06:30 Uhr war ich zum Frühstück bereit. Frau Thonhauser, die Chefin des Hauses, brachte mir ein vorzügliches Frühstück an den Tisch. Die Rechnung war zudem auch moderat, daher kann ich das Gasthaus Johannesmesner nur weiterempfehlen. Kurz nach 07:00 Uhr setzte ich meine Wanderung fort. Ich wählte den Weg 336B und traf beim Rottensteiner Kreuz wieder auf die ursprüngliche 06er Route. Der Weg führte mich auf Güterwegen bis zum Ruskreuz. Beim Bildstock Rochul wechselte der 06er Weg von Asphalt auf einen Wald- und Wiesenweg. Schon die ganze Zeit begleitete mich der Lavantaler Höhenweg als parallel verlaufender Abschnitt.

Die Drau war stets in Sicht und begleitete mich bis ins Zentrum von Lavamünd. Dort passierte ich das Freibad, den Campingplatz und die Freizeitanlagen. Meine Garmin-Uhr zeigte 10 Kilometer und eine Gehzeit von 2:45 Stunden, ich war also gut unterwegs.

 

Vor mir lag das Gemeindeamt, und ich wollte mir dort meinen Stempel holen. Doch die Antwort auf meinen Wunsch war ernüchternd: „Gibt es bei uns nicht, Sie müssen in die Trafik gehen.“ Also fragte ich nach dem Weg zur Trafik und machte mich auf den Weg. Doch als ich dort ankam, erklärte mir die Angestellte, dass sie mir keinen Stempel geben könne, da die Chefin nicht anwesend sei. Echt jetzt?! Enttäuscht ging ich zurück zum Gemeindeamt. Jetzt konnte nur noch der Bürgermeister helfen. Ich erklärte der Assistentin den gesamten Vorgang, auch dass ich in Buxtehude bereits einen Stempel bekommen hatte. Plötzlich öffnete sich die Tür, und der Bürgermeister kam heraus, drückte mir lachend den Stempel in meinen Wanderführer. Vielen Dank, Herr Bürgermeister!

Nach dieser Erfrischungspause war es gegen 11:00 Uhr Zeit, weiterzuziehen. 1000 Höhenmeter mussten überwunden werden, und ich wusste, dass der Anstieg zum Jankitz und Weintrattl über 12 Kilometer und eine Gehzeit von 4,5 Stunden führen würde. Zunächst verließ ich Lavamünd auf Asphalt. Beim Hüttenwirt im Ortsteil Pfarrdorf bog der Weg nach links ab, und ich ging eine Asphaltstraße hinauf. Es folgten anstrengende Kehren und Kurven. In der Ansiedlung Herke bog der Weg dann nach rechts ab, der Anstieg zum Hornigkreuz begann. Im Multerergraben führte der Weg, teilweise stark verwachsen, steil nach oben. Das letzte Stück zum Hornigkreuz war wieder auf Asphalt. Nach dem Kreuz musste ich gut auf die Markierungen achten, denn der Weg führte über eine Schotterstraße durch den Wald in Richtung Gehöft Jaming.

Ab dem Gehöft Jaming war Vorsicht geboten. Ich verlor den Weg und fand mich im hohen Gras wieder! Es dauerte eine Weile, bis ich den originalen 06er-Weg wiederfand. Der neu gefundene Pfad stieg stetig an und führte mich zur Straße am Lorenzenberg. Ich durchquerte die kleine Ortschaft St. Lorenzen, verließ die Straße beim Haus Strohmaier und passierte die Gehöfte Rechberger und Jankitz.

 

Nun ging es auf einem schmalen Waldsteig weiter in Richtung Weintrattl auf 1430 m Seehöhe. Dies war der höchste Punkt des Kärntner Mariazellerwegs 06 und somit ein markanter Etappenpunkt! Dieser Abschnitt war mir schon von der Begehung des Südalpenweges 03 bekannt.

Vom Weintrattl ging es weiter am Jankitzkogel vorbei, durch den Hirschgraben und Höllgraben teils steil bergab. Der Weg war extrem schlecht zu begehen und wurde durch schwere Maschinen stark zerstört. Gehen mit allen Sinnen war angesagt! Es dauerte lange, bis ich den Stausee Soboth erreichte. Unterhalb der Staumauer verlief der 06er-Weg weiter, vorbei am Gehöft Karnitschnig und zur Ansiedlung Laßnighube.

 Ab Laßnighube begann der gefährlichste Teil der Etappe: Der Weg nach Soboth führt durch die Schlucht des Gaschitzbaches. Der Pfad war stark verwachsen, schmal und in steilem Gelände angelegt  es grenzte fast an Körperverletzung, so gefährlich war dieser Abschnitt. Mit meinen Wanderstöcken tastete ich mich Schritt für Schritt vorwärts, um sicher zu gehen, dass der Untergrund stabil war. Das kostete viel Zeit, aber ich wollte auf keinen Fall mehr riskieren, kurz vor meinem Ziel.

 

Schließlich erreichte ich unbeschadet das Gasthaus Mörth „Deutsches Grenzland“. Frau Mörth begrüßte mich herzlich und kredenzte mir ein kühles Bier. Ich mag dieses Gasthaus sehr, es hat eine besondere Atmosphäre, die von der Besitzerin mit viel Herz getragen wird.

Nach dem Einquartieren und einer erfrischenden Dusche war ich noch vor 19:00 Uhr in der Gaststube, um ein köstliches Abendessen zu genießen. In der Gaststube lernte ich noch zwei besonders nette Menschen kennen. Beide waren über 90 Jahre alt und erzählten von ihren sportlichen Aktivitäten und Plänen. Ich muss sagen: Höchsten Respekt!

Morgen steht die Abschlusstour von Soboth nach Eibiswald auf dem Programm. Es sind nur etwa 20 Kilometer, aber der Weg führt durch die Krummbachschlucht und über den Haderniggkogel  zwei anspruchsvolle Stellen!