30. Tag 29. Juli 2017 – Robert der Sprachschüler aus Braunau

Etappe: Clyde Smith Shelter – Overmountain Shelter – 15,,5Mi /25Km

Ich war also fest entschlossen Mount Roan zu packen und selbst dann, wenn es die berühmten Schusterbuben regnet. So konnte mich auch die feuchte Nebelwand am Morgen nicht erschüttern. Die High-School Buben schliefen noch als ich mich um 07:15Uhr auf den Weg machte. Es ging gleich mächtig an das Höhenmeter machen. Little Rock Knob hieß der in Nebel gehüllte steile Anstieg. Dann ging es über 2Mi steil runter, der Untergrund war durch 2 Tage Regen mit äußerster Vorsicht zu begehen.

 

Aber egal, ich wollte unbedingt über diesen Berg der ja mit 1.900m nicht gerade klein war! Der Anstieg verlief dann über ca. 9Km. Dichter Nebel, aus dem heraus es leicht regnete und ein kalter Wind waren meine Begleiter. Ich hatte jedoch von Beginn an meine Regenkleidung an, sodass es auszuhalten war. Gegen 11:30Uhr hatte ich es dann geschafft! Mount Roan war bezwungen und es hatte noch nicht ärger geregnet! Dem höchsten Shelter am Appalachian Trail stattete ich keinen Besuch ab, vergeudete Zeit und Weg lag ja alles im Nebel und der kalte Wind fegte über den Berg. Welchen Sinn es macht auf einen Berg der eine Wetterscheide ist und daher die meiste Zeit im Nebel verhüllt , einen Shelter zu bauen, bleibt mir verborgen. Ich wollte auf alle Fälle so schnell wie möglich weit weg von Mount Roan und setzte meine Wanderung fort.

 

Ich war ja gut ausgeruht und hatte starke Füsse, daher konnte ich heute viele Stunden durchgehen. Es ging also runter vom Mount Roan, vorbei am Stan Murray Shelter und knapp 2Meilen nachher war ich gegen 15:00 Uhr am Overmountain Shelter, wo ich nach 15,5Mi für heute Schluß machte. Es war ein großer Shelter, ich vermute ursprünglich eine Scheune, ganz urig und eine besondere Konstruktion. Der Shelter war voll viele Kinder, Hunde, Wanderer. Ich traf Robert, er sprach mich auf deutsch an wo hatte er dies gelernt? Er besuchte eine Sprachschule in Braunau und wohnte in St. Peter am Hart. Kleine Welt! Oder?

 

Einige Bemerkungen zum unterschiedlichen Wärme bzw. Kälteempfinden der Amerikaner! Wie gesagt es ging den ganzen Tag ein kühler bis kalter Wind; daher trug ich den ganzen Tag meine Regenkleidung inkl. Kapuze! Ein ganzes Stück vor dem Overmountain Shelter galt es lange einen baumlosen Bergrücken entlang zu gehen. Der Wind fegte ganz gewaltig über diesen Bergrücken, in den Böen war es teilweise schwierig das Gleichgewicht zu halten. Die Standartbekleidung der Amerikaner bei diesem Wetter ist eine kurze Short, T-Shirt, leichte Sportschuhe und meist in einer Hand eine Flasche Gatorate! Dabei war es wirklich kalt, vor allem auf diesem Höhenkamm. Daher mein Schluß! Amerikaner müssen Kälte anders empfinden als Europäer!