29. Tag –Ein Shit-Hole namens Port Clinton

Streckenabschnitt: Port Clinton – Windsor Furnace Shelter – 6Mi

06:30 Uhr auf und raus aus diesem Bett! Fällt nicht sehr schwer, denn das Bett ist schief und man muss sowieso aufpassen um nicht raus zu fallen! Ich bin morgens schon ziemlich angefressen! Daher auf zu Frank, er hat mich am Vortag zum Kaffee eingeladen. Um 07:30 Uhr warte ich schon vor seinem Geschäft, kurz darauf kommt er. Ich begrüße ihn und erzähle ihm von meinem Problem und ersuche um Hilfe. Frank sagt  no problem erklärt mir, dass das große Einkaufszentrum gar nicht in der nächsten Stadt Hamburg liegt und bittet mich noch um etwas Geduld. Der erste Kunde kommt, ihm werden die Haare geschnitten und er fährt mich dann auch zu den Einkaufszentren. Frank sagt mir noch, dass der große Outfitter Cabellas einen kostenlosen Shuttledienst zurück nach Port Clinton anbietet. Am Vortag sagte mir die Lady vom Hotel noch, dass es keine Shuttleverbindungen gäbe.

 

Ich erledigte meine Einkäufe und bin zu tiefst beeindruckt. Ich habe noch nie so einen großen, wie soll ich sagen, Sport-Freizeit-Markt gesehen, einfach riesig. Anschließend fuhr ich mit dem Shuttle zurück zum Hotel, packte meinen Rucksack, stellte diesen vor das Haus und ging dann hinein um die netten Ladys zu fragen ob sie mir den schon eine Fahrgelegenheit, den eine der Damen hat mir ja am Vortag versprochen dies zu machen, organisiert haben. Die Ladys verarschen mit weiter, erklären mir ich solle doch geduldig sein, es wird sich schon jemand melden. Außerdem nannte mich eine der Ladys immer Honey! Ich erklärte ihr dass ich really tired  bin, auf gut Deutsch die Nase von ihr voll hatte, außerdem soll sie mich nicht Honey nennen, da ich ihr Vater sein könnte und daher mehr Respekt notwendig sei! Dann checkte ich aus,  sie solle doch die $ 46 für die 2. Nacht behalten da jeder Shelter komfortabler wäre als dieses Loch in ihrem Hotel! Goodbye and have a nice day! Ich war richtig froh als ich aus Port Clinton weg war. Ich verstehe nicht, warum das Guidebook dieses Arschhotel als Bleibe empfiehlt. Zum nächsten Shelter dem Windsor Furnace – Shelter waren es gemütliche 6 Meilen, ein netter Nachmittagsspaziergang. Ich kam gegen 16:00 Uhr  nach ca. 3 Stunden beim Shelter an, hatte ein Gespräch mit einem Wanderer, der wie aus einem Italo-Western entsprungen aussah, d.h. keine Zähne, lange Haare, noch längerer Bart. Er sagte mir, dass er aus Massachusetts sei und de facto auf dem Trail lebe.

Dann gab es Kaffee und Brownies. Anschließend eine herrliche Naturdusche und natürlich ein Lagerfeuer! Ich werde jetzt noch kochen! In 2 Tagen komme ich wieder in die Nähe von gleich mehreren Städten, mein Guidebook sagt mir, dass es dort Internet-Zugänge gibt. Ich hoffe dann mit meiner Familie wieder Kontakt aufnehmen zu können. Es tut mir leid, aber in diesem Drecksnest gab es keine Möglichkeit, ein mail zu versenden.