26. Tag am Grenzlandweg 07 – 21. Juni 2023 – Grenzenloses Wandern entlang der Kutschenitza

Etappe: St. Anna am Aigen-Klöch-Zelting-Bad Radkersburg, reine Gehzeit 06:42Stunden für 29,2Kilometer, 244Höhenmeter im Anstieg, 363Höhenmeter im Abstieg, WegNr 707, St.-LRWW, leichte Tour

Schlafen war nicht so gut, es war viel zu heiß! Ich war echt froh als um 06:00Uhr der Wecker klingelte. Ich ging sofort unter die Dusche, packte den Rucksack und wartete am Balkon. Es war immer noch viel zu warm. Heute sollte laut Prognose ein richtig heißer Tag werden. Und die Vorhersage sollte ausnahmsweise richtig sein.

Ich bekam von der reizenden Frau Gangl noch ein sehr gutes Frühstück, bezahlte meine Schulden und machte mich auf den Weg. Um den 07er Weg zu erreichen, musste ich vorerst einige Kilometer auf einer Asphaltstraße zurücklegen, dann ging es links weg zur slowenischen Grenze. Dort traf ich wieder auf die 07er Markierung. Der Großteil der heutigen Etappe, ca. 28Kilometer, verlief entlang der österreichische-slowenischen Grenze, immer entlang der Kutschenitza, so heißt jener Bach, der die Grenze zwischen den beiden Staaten bildet.

Die Kutschenitza ist wirklich nur ein Bach, ein Bächlein    ohne nennenswerten Baumbestand oder gar einen Auwald. Daher war auf den nächsten Kilometern kein Schatten. Stundenlang wanderte ich also in großer Hitze und ständiger Sonnenbestrahlung. Meine Kleidung war völlig durchschwitzt, es galt bei jeder Möglichkeit Wasser aufzunehmen. Mein kleines Schweißtuch war regelmäßig zum Auswringen. Keine Abkühlung, nicht die geringste Luftbewegung. Einer der Kontrollpunkte der heutigen Etappe war der bekannte Weinort Klöch. Um nach Klöch zu gelangen musste ich den Grenzweg verlassen und durch eines der wenigen Waldstücke in den Ort gehen. Am Gemeindeamt gab es den Stempel, sowie eine kurze Jausenpause. Zurück zum 07er Weg konnte ich entweder den gleichen Weg benutzen oder ich ging ca. 2Kilometer die Hauptstraße nach Pölten entlang und bog bei der Kläranlage wieder zur Grenze ab. Ich entschied mich für die Asphaltvariante, war ja heute völlig egal. Von Pölten  führte der 07er Weg noch immer als schattenloser Grenzweg die Kutschenitza entlang Richtung Zelting.

Gut 10 Kilometer lagen zwischen den Kontrollpunkten Klöch und Zelting. Es war teilweise eine mühsame und äußerst schweißtreibende Hatscherei. Etwas Erleichterung war der Umstand, dass bei einigen Grenzübergängen Brunnen mit Handpumpen  waren.

So konnte ich nicht nur regelmäßig meine Trinkflasche   auffüllen, sondern auch meinen Körper etwas abkühlen und erfrischen. So erreichte ich, dem Hitzekollaps nahe, die  Ortschaft Zelting. Hier gab es absolut nichts! Das einzige Gasthaus mit dem Namen Waldfrieden hatte geschlossen, aber der Wirt saß im Gastgarten und döste so vor sich hin. Ich hab ihn trotzdem angesprochen und meinen Stempel bekommen. Von Zelting war es nun nicht mehr weit nach Bad Radkersburg und ich wählte wiederum die kürzeste Route, das war wieder die Straße. So erreichte ich nach  langen heißen Stunden Bad Radkersburg und damit das Endziel des Ostösterreichischen   Grenzlandweges 07.

 

Da ich noch ein Foto am Wanderstein im Kurpark machen wollte, hieß es noch einige Zeit diesen Stein zu suchen. Ich war zwar 2022 am Beginn des Südalpenweg 03 schon mal hier, war mir aber nicht mehr sicher wo genau der Stein steht. Ich hab ihn relativ schnell gefunden und ein würdiges Abschlußfoto gemacht. Da ich erst morgen zurück nach Ried i.I. fahre, war meine nächste Aufgabe die Suche nach dem Gästehaus Ferk, welches leicht zu finden war. Für ein Fazit ist es noch zu früh. Der 07er Weg war auf alle Fälle ganz anders als meine bisherigen    Weitwanderwege. Wie anders, das werde ich erst später ausführen.