21. Tag 20. Juli 2017 – Wenn mother-fucker-hiker – die Distanz bestimmen

Etappe: Green Corner Road/Standing Bear Hostel – Walnut Mountain Shelter – 20 Mi / 32Km

Dass mit 05:20 Uhr munter werden ist so eine Sache. Einerseits neigt man gerne dazu noch etwas liegen zu bleiben, andererseits ist die Gefahr groß wieder einzuschlafen!  Daher entschied ich mich für das Aufstehen. Der Rucksack war ja fast schon gepackt, dank Mikrowelle gab es ein schnelles Frühstück und um 06:30 Uhr war ich wieder am Trail! Paßte mir eh gut. Erstens stand gleich ein langer Anstieg an und zweitens wollte ich den Tag  und das schöne Wetter für eine lange Etappe nützen. Von rund 600m ging es auf den Snowbird Mountain auf ca. 1.400m. Dann 3,5 Meilen lange runter, den Grondhag Creek Shelter überging ich und dann ging es vom Deep Gap über 6Meilen rauf auf den Max Patch Summit mit ca. 1.500m der höchste Berg heute.

 

Es zog sich! Stundenlang nur rauf und runter! Aber es waren wieder schön langgezogene  Anstiege, gut zum durchgehen! An und für sich wollte ich erst beim Roaring Fork Shelter nach 15 Meilen entscheiden ob ich einen 20ziger mache! Vorher traf ich allerdings 2 mother-fucker-typen! Was das ist? Auch ein Geher-Typus! Die  über-drüber-lustigen Typen! Laut, schrill, befremdend! Einer dieser Menschen sprach mich auch an: Hi – motherfucker, do you have a cigrett?. Ich verneinte und fragte nur noch wo sie den heute hingingen. To the next Shelter  war die Antwort! Damit war auch meine Entscheidung gefallen. Ich wollte auf gar keinen Fall mit diesen Typen einen Shelter teilen. Wenn ich meine Zeit mit schrägen Typen verbringen will, dann geh ich in mein Stammlokal! Ich hatte ja kurz vorher diese Wanderer überholt und dachte mir schon die stolpern ganz schön herum. Mein erster Gedanke war  homeless people beim Shelterwechsel! Daher wußte ich, die haben nichts im Kopf und noch weniger Körner in den Beinen; dh wenn ich auch den nächsten Shelter übergehe bin ich die Typen los. Und so war es auch!

 

Nach 20Meilen/32Km machte ich beim Walnut Mountain Shelter halt. Meinen Wanderkollegen, John aus Minnesotta den ich die letzten Tage immer wieder getroffen habe, habe ich allerdings auch verloren. Ihm dürfte die schräge Gesellschaft nicht ausgemacht haben. Bis auf einen kurzen Regenschauer, den ich in einem Oleanderbaum sitzend abwartete, war herrliches Wetter. Big Wildlife gab es heute auch! Direkt am Trailrand eine wunderschöne, große Klapperschlange! Und wie die rasselte! Aber erstens kenne ich dieses Geräusch und zweitens mußt du mit Schlangenbegegnungen immer rechnen! Ich stoppte sofort, Kamera raus und machte einige schöne Bilder! Die Klapperschlangen vom letzten Jahr machten sich sofort aus dem Staub! Die hier nicht sie ging in Angriffsposition, gespannt wie eine Feder! Ich machte einen Bogen um die Schlange, sodass ich auf ihre Rückseite kam und selbst als ich ihr mit dem Stock einen kleinen Schubser gab verließ sie ihren Platz nicht! War ein aufregender Moment! Die lange Tour von heute hat den Vorteil, dass ich morgen am frühen Nachmittag die Stadt Hot Springs erreiche! Der Appalachian Trail durchläuft sie. Dort werde ich dann meinen ersten richtigen Zero-day machen; dh ich bleibe 2 Nächte und gehe erst am Sonntag weiter!