Etappe: Nassfeld/Madritschen—Rudnigsattel/Sella di Aip—Bivacco E. Lomasti—reine Gehzeit 01:54 Stunden für 3,5Kilometer, 262Höhenmeter im Anstieg, 251Höhenmeter im Abstieg, WegNr 403, Via Alpina
Heuer sollte es endlich klappen mit dem Finish am Südalpenweg 03. 2024 hatte mir ja der frühe Wintereinbruch in den Karnischen Alpen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Besonders erfreulich war jedoch, dass sich mein Sohn Dominik als Begleiter anbot. Er und seine Frau hatten den Karnischen Höhenweg bereits einmal begangen, daher nahm ich das Angebot sehr gerne an.
Wir planten, in der zweiten Juliwoche unsere Tour zu starten, reservierten Schlafplätze auf den Hütten und freuten uns auf unsere gemeinsamen Wandererlebnisse. Da die Anreise von Ried im Innkreis nach Tröpolach mehr als acht Stunden dauerte, sah unser Plan für den ersten Tag folgendermaßen aus: Mit dem Millennium-Express hinauf auf den Madritschen, dann etwa 3,5 Kilometer weiter zum Rudnigsattel und Nächtigung im italienischen Bivacco E. Lomasti. Und genau so setzten wir es auch um.
Kritisch war allerdings die allgemeine Wettersituation. Ausgerechnet für unsere Wanderwoche war ein Wetterumschwung angesagt: kühle Temperaturen, viel Regen und starker Wind. Zumindest für die ersten Tage der Tour sollte diese Wetterlage bestimmend sein. Umso erfreulicher war es, als wir am 7. Juli 2025 nachmittags in Tröpolach aus dem Bus stiegen und von blauem, sonnigem Himmel empfangen wurden.
Mit dem Millennium-Express ging es hinauf zur Bergstation am Madritschen. Ein wunderbares Panorama erwartete uns – schnell ein paar Fotos gemacht, dann ging es weiter Richtung Rudnigsattel. Wir wollten die Gelegenheit nutzen und möglichst trocken unser Tagesziel, das Biwak, erreichen. Zwar waren es nur rund 3,5 Kilometer, doch der Anstieg zum Rudnigsattel hatte es in sich.
Der Weg war steil und größtenteils schlammig, man konnte deutlich erkennen, welche Regenmengen in den letzten Tagen niedergegangen waren. Aber wir schafften den Aufstieg, das Wetter blieb stabil, und gegen 16:00 Uhr erreichten wir unser Ziel. Wir quartierten uns ein, kochten Kaffee und etwas später ein paar gute Fertiggerichte. Während wir uns rundum wohlfühlten, übersahen wir, dass sich die Wetterlage plötzlich drastisch änderte. Nebel zog auf, starker Wind kam auf, und es begann zu regnen.
Informationen über den weiteren Verlauf sollten uns unsere Wetter-Apps liefern. Und dann nahm das Wetterdesaster seinen Lauf: Für die Nacht und den folgenden Vormittag wurden Starkregen sowie stürmischer, kalter Wind vorhergesagt.
Unsere Alternativen waren einfach, aber begrenzt. Wir mussten abwarten, ob die Vorhersagen tatsächlich so eintrafen, und dann entscheiden, ob wir die Wanderung fortsetzen konnten. Für heute jedenfalls war ein Umkehren oder Zurückgehen nicht mehr möglich. Also dann: Wir werden sehen, was der morgige Tag bringt.