Etappe: Magdalensberg—Christofberg—Oberkrähwald—Brückl—Gretschitz—Diex – reine Gehzeit: 07:55 Stunden , Strecke: ca. 30 Kilometer Höhenmeter: 1118 m im Anstieg, 1040 m im Abstieg, Wegnummer: 106, leichte bis mittelschwere Tour
Pünktlich um 07:00 Uhr verließ ich meine Nobelunterkunft am Magdalensberg. Außer teuer, nur teuer! 142 Euro für ein Zimmer ohne Frühstück, das ist wirklich ein stolzer Preis. Das Frühstück wäre erst ab 08:00 Uhr möglich gewesen. Mein Wunsch nach einem früheren Zeitpunkt wurde leider abgelehnt, das war enttäuschend, das ist kein guter Service! Da ich für heute eine längere Etappe geplant hatte, war mir 08:00 Uhr schlicht zu spät. Das Gipfelhaus am Magdalensberg kann ich nicht weiterempfehlen – zu teuer, zu unflexibel.
Es war ein herrlicher, früher Morgen. Kein Lärm nur Vogelgezwitscher begleitete mich auf dem Weg nach Göriach. Dort bog der 06er-Weg nach links in den Latschachwald ein. Über einen langen, moderaten Waldweg ging es weiter in Richtung der kleinen Ansiedlung St. Christof. Im Gasthaus „Zum Messner“ bekam ich einen Kaffee und meinen ersten Stempel des Tages.
Die Wanderung führte mich weiter Richtung Christofberg. Der angenehme Waldweg verlief zwischen dem Steinbruchkogel und dem Zinoberkogel, vorbei an der verfallenen Wartschler Alm, bis ins Waldgebiet rund um den Lippkogel und Oberkrähwald. Es war bis dahin ein feines, entspanntes Wandern. Mein heutiges Zwischenziel Brückl war nicht mehr weit entfernt.
Nach dem südlich umgangenen Lippkogel erreichte ich die kleine Siedlung Mothe, passierte eine Sendeanlage und dann begann der lange Abstieg nach Brückl: rund 450 Höhenmeter galt es zu verlieren. Das Prinzip war einfach: Eine Forststraße wurde mehrfach gequert, die Zwischenstücke waren kurz, steil und knackig. Auch die abwärtsführenden Wege und Steige forderten Konzentration. Ich passierte die Gehöfte Anderle, Lukale und Jockel, überquerte ein Bahngleis und bog schließlich links in die Hauptstraße ein, Brückl war erreicht.
Im Fahrradgeschäft „Madhousebiker“ holte ich mir den nächsten Stempel, danach ging es weiter zum Ortsausgang. Beim Spar-Markt legte ich eine kurze Pause ein und versorgte mich mit Essen, ich hatte die leise Ahnung, dass der Aufstieg zur Gretschnitzer Höhe fordernd werden würde.
Und so war es auch. Ein teils desolater Steig führte parallel zur Asphaltstraße steil bergauf. Auf Höhe der Ansiedlung St. Lorenzen musste ich wieder auf die Straße ausweichen.
Ab dem Gehöft Ladenig bog der Weg erneut links ab, schnitt eine große Kehre ab und führte mich später wieder zurück auf die Asphaltstraße. Nach etwa 400 überwundenen Höhenmetern zweigte der Weg erneut in den Wald ab.
Ein alter, markanter Hohlweg brachte mich zur Gretschnitzer Höhe, wo sich auf 1.158 m Seehöhe nicht nur eine kleine Ansiedlung sondern auch die markante Kirche erhebt.
Der 06er Weg trägt abschnittsweise mehrere Bezeichnungen. Hier lautete die Wegbezeichnung auch Norischer Panoramaweg. 6 Kilometer, 2,5 Stunden, 660 Höhenmeter – das kostete Kraft.
Aber nun war es nicht mehr weit bis zum heutigen Etappenziel: Diex. Schon von weitem war die mächtige Wehrkirche sichtbar. Meine Garmin-Uhr zeigte 27 Kilometer, und nach weiteren 3 Kilometern erreichte ich mein Quartier: das Gasthaus Messner.
Ach ja, von der Gretschnitzer Höhe bis nach Diex bin ich der Straße gefolgt. Den Weitwanderstein habe ich daher leider verpasst.
Eine Überraschung wartete noch: Die Wirtsleute wurden kurzfristig zu einer Veranstaltung nach Klagenfurt eingeladen – ab 17:00 Uhr war ich also alleine im Gästehaus.
Ich drehte noch eine kleine Runde durch den Ort. Leider hatten alle anderen Gasthäuser, Pensionen und Cafés geschlossen. Nur im Dorfladen konnte ich noch ein paar Kleinigkeiten besorgen.
Aber was soll’s, so ist es eben manchmal. Morgen steht wieder eine lange Etappe an. Früh aufstehen ist Pflicht. Bis jetzt waren alle Wegmarkierungen gut sichtbar und ausreichend. Der Weg war durchgehend problemlos begehbar, keine Windbrüche oder sonstige Hindernisse.