13. Tag 28. Juli 2016 – Zero day in Glencliff

Geschlafen habe ich Bestens. Bin jedoch um 06:30 Uhr aufgestanden, da ich mir ja ein Frühstück bestellt hatte. Allerdings wurde aus dem Frühstück nichts – die restliche Wanderer-Horde hatte im wahrsten Sinne des Wortes bereits alles aufgefressen. Aber Kaffee gab es ja noch, das genügte mir. Jetzt ist es 09:45 Uhr, ich sitze alleine im Garten vom Hostel und genieße einfach den Tag. Am Morgen habe ich meiner Frau, Justin und Sabine jeweils mails geschickt und über meine bisherige Wanderung berichtet. Ein Telefonservice gibt es hier nicht. Das örtliche Postoffice öffnet um 12:00 Uhr dann werde ich mir Marken und falls vorhanden Postkarten organisieren um an meine Bekannten einige Karten zu schicken. Die Mam vom Postoffice war völlig schockiert als ich 15 Briefmarken haben wollte, for postcards to europe und tippte auf ihrem Rechner lange und hektisch umher. Dann aber hatte sie es und ich bekam eine ganze Menge Briefmarken. Post- oder Ansichtskarten gab es leider keine.

 

Am frühen Nachmittag fuhr ich wieder nach Warren, nein nicht mit dem Fahrrad, sondern mit dem Auto. Ich besorgte ein frisches Sub, ein 6er-Tragerl Sam Adams und dann ging es wieder zurück zum Hostel. Dort traf ich Charly, einen 65zig jährigen Buchhändler aus Alabama, sowie Moonshine, eine junge Geherin aus Deutschland mit ihrem amerikanischen Begleiter Joe, einem Zimmermann mit MIT Abschluss. Ich teilte mein Bier mit ihnen und es ergab sich ein nettes Gespräch. Charly geht den Appalachian Trail auch etappenweise, seine erste Etappe begann er 1977. Dann war bis 2009 Pause und 2016 steht er ca. 380 Mi vor dem Ende des Trails. Das nennt sich eine lange Wanderung.

Am Nachmittag zog eine schwarze Gewitterwand über den Mt. Moosilauke und es schien, dass das Wetter kippe. Aber genauso schnell wie die schwarzen Wolken gekommen sind, waren sie auch wieder weg. Jetzt am Abend ist wieder gutes Sommerwetter. Daher werde ich morgen früh aufbrechen und zum Gipfel des Mt. Moosilauke und in weiterer Folge zum Beaver Brook Shelter aufsteigen. Wir werden ja sehen. Es ist zwar ganz nett einen Tag herum zu hängen, aber ich freue mich schon darauf den Trail fortzusetzen, die ersten Schritte in die White Mountains zu machen.