12. Tag am Südalpenweg 03—11. September 2023 – Steil, steiler, Ferlacher Horn

Etappe: Waidisch/GH Zur Linde — Ferlacher Horn — Gasthaus Deutscher Peter, reine Gehzeit 07:20Stunden für ca. 15,5Kilometer, Höhenmeter im Anstieg ca. 1293m, Höhenmeter im Abstieg ca. 1138m, WegNr 603

Um 07:00Uhr gab es ein gutes Frühstück, dann eine richtig nette Überraschung, alles zusammen kostete € 49.– Also das alternativ Programm zur Abzocke am Koschutahaus. Noch vor 08:00Uhr war ich unterwegs. Wie gesagt, der 603er Weg von Waidisch auf das Ferlacher Horn war gesperrt. Ich hatte  jedoch gute Berater für eine alternative Route, die ich nun in Angriff nahm. Ich wanderte die Forststraße aufwärts. Die verläuft in vielen Windungen und Kehren, immer parallel zum 603er Weg. So ging es Kehre um Kehre dahin. Das Anwesen Herlotschnik wird passiert und weiter ging es aufwärts. Übrigens die Straße war ganz gut zu begehen. Moderater Steigungswinkel, schöner Schotterbelag.

Wahrscheinlich hätte ich schon beim Herlotschnik Anwesen wieder auf den Wanderweg wechseln können, aber ich wollte ganz sicher gehen und wanderte die Forststraße bis auf ca. 1100m Seehöhe rauf. Im oberen Drittel wechselte ich auf den Wanderweg und es begann der mühsame und sehr steile Anstieg auf das Ferlacher Horn. Pfeilgerade ging es im Wald aufwärts. Genau jene Art von Höhenmeter machen, die dir die Beine aussaugt. Oft trinken, oft Pause machen, wieder ein paar Meter gehen, lautete die Devise. So erreichte ich nach ca. 04:30Stunden das Gipfelkreuz am Ferlacher Horn.

Ich wußte nun auch, daß die Umgehung des Sperrgebietes auf der Forststraße funktionierte. Das Ferlacher Horn ist wahrlich ein eindrucksvoller Aussichtsberg und steht ganz dominant in der Landschaft. Das Klagenfurter Becken, der Wörthersee, die Ossiacher Tauern, die Zentralalpen, im Süden die Karawankenkette mit der Koschuta und der mächtigen Vertatscha.

Es bot sich mir ein phantastischer Rundblick. Eine gute Stunde lang ließ ich diese Wunderwelt auf mich wirken, dann ging es an den Abstieg. War mindestens so spannend wie der Aufstieg, ich hatte keinerlei Information über die Wegbeschaffenheit.

 

Es ging zuerst den Westkamm entlang, der 603er Weg wurde über längere Zeit von steilen Felsabbrüchen begleitet und begrenzt. Wie schon gesagt, ich hatte keinerlei Info über die Wegbeschaffenheit runter zum Gasthaus Deutscher Peter. Eines war mir aber schon klar, daß der 603er Weg natürlich auch auf dieser Seite gesperrt war. Der Weg verließ nach dem Gipfelplateau den Kamm und führte in den Wald und dann war mir der Grund der Sperre offensichtlich und klar.

Großflächig blockierten unzählige umgestürzte Bäume den Weg. Um die Hindernisse zu überwinden hieß es nun kriechen, klettern, steigen. Ich fand jedoch linksseitig einen Weg durch die gestürzten Baumriesen. Nachdem ich die Fläche des Windbruches überwunden hatte, mußte ich den 603er Weg wieder finden. Der verlief in Gehrichtung rechts. Aber nicht zu weit rechts, dort fallen nämlich die Felswände wieder steil ab. Aber alles gut, ich fand den Weg wieder. Aber ohne zusätzliches Kartenmaterial wäre das nicht gegangen.

Der weitere Abstieg fand auf teilweise schlecht begehbaren, schmalen Steig statt. Es dauerte Stunden, die notwendigen Höhenmeter zu verlieren um ins Tal zu gelangen.

Aber schließlich war es am Nachmittag geschafft, ich erreichte das Gasthaus zum Deutschen Peter und damit mein heutiges Tagesziel. Ein wirklich feines Gasthaus! Ich quartierte mich ein, dann Duschen und ein leckeres Essen. Morgen steht eine relativ kurze Etappe zur Klagenfurter Hütte auf der Agenda! Aber was bedeutet schon kurz—ich werde es ja spüren!