11. Tag am E 10 – Rupertiweg 5. Juli 2018 Über den Untersberg nach Berchtesgaden

Etappe: GH Mostwastl/Pflegerbrücke – Glanegg – Reitsteig – Zeppezauerhaus – Geiereck – Salzburger Hochthron – Mittagsscharte – Berchtesgadener Hochthron – Störhaus – Weg 410 / 14 KM / 2033Höhenmeter

Um 05:45 Uhr läutete der Wecker. Ich hatte wirklich gut geschlafen. Schnell unter die Dusche, Rucksack wieder packen, Wasser ins Trinksystem und ab in den Frühstücksraum. Kurz nach 07:00 Uhr verließ ich den Gasthof und machte mich auf nach Glanegg. Nach 2,5KM Asphalt erreichte ich den Rosittenparkplatz und damit begann der Aufstieg auf den Untersberg. Bisher wies der Rupertiweg ja keine besonderen Anstiege auf. Die Strecke vom Böhmerwald / Bärenstein bis Salzburg war ja gemütlich zu gehen.

Dies sollte sich nun schlagartig ändern. Der Reitsteig erwies sich über längere Strecken sehr steil und schwierig zu begehen. Schwierig deswegen da der Steig viele, viele Holzstufen und Leitern aufwies, die es unmöglich machten einen vernünftigen Gehrhythmus zu finden. Stundenlang ging es über diese Treppen und Stufen steil bergan. Das Wetter war schön, die Temperatur hoch in den Zwanzigern, es rann der Schweiß in Strömen. Gut dass ich mein Trinksystem aufgefüllt hatte. Der schwere Rucksack tat das seinige dazu, dass auch das Gehtempo niedrig war. Langsam gehen, viele Pausen. Kurz vor 11:00Uhr erreichte ich dann das Zeppezauer Haus und vergönnte mir eine Rast. Die Gipfelstation der Seilbahn war nicht mehr weit, 15 Minuten steile Kehren, dann war ich am Gipfel des Untersberges. Mit mir waren viele andere Menschen am Gipfel, die waren alle mit der Seilbahn hochgefahren. Zur Markierung des Reitsteiges sei angemerkt, wenn man einmal drauf ist, kann man eh nicht mehr aus. Ansonsten sind die Wege mit Farbmarkierungen und Hinweisschildern sehr gut ausgestattet.

Weiter ging es auf der „Touristenpiste“ in Richtung Salzburger Hochthron. Eine breite Schotterpiste, der Anstieg zum Gipfel war wieder steil. Ich hielt mich nicht lange auf, ein paar Fotos und dann ging es kurz steil runter und weiter in Richtung Mittagsscharte. Es ging ständig auf und ab, viele Wanderer waren unterwegs. Das ging so 1,5Stunden dahin, dann stand der Abstieg zur Mittagsscharte an. Es ging in spitzen Kehren lange und richtig steil runter. War nicht gut zu gehen, es lag viel loses Gestein im Weg. Vor Erreichen der Scharte bog der Weg zur Toni Lenz Hütte und zur Schellenberger Eishöhle ab. Diesen Umweg tat ich mir aber nicht an und nahm den Aufstieg von der Mittagsscharte in Angriff. Auch bekam ich wieder meine schon fast normalen Muskelbeschwerden.  Dies ist immer so wenn ich das erste Mal in den Bergen unterwegs bin. Ich weiß aber auch wie ich mit derartigen Problemen umgehen muß! Dies funktionierte auch heute und ich bekam meine Krämpfe in den Griff.

Es ging steil und lange runter zur Mittagsscharte, so war es fast normal, dass es wieder steil und lange aus der Scharte raus ging. Ich querte nun für gut eine Stunde das Plateau des Untersberges. Es ging, vorbei an noch mit Schneeresten gefüllten Dolinen, der Weg schlängelte sich relativ moderat zwischen Latschenfelder hindurch. Mein nächstes Ziel war der Berchtesgadener Hochthron. Das Stöhrhaus liegt gleich unterhalb des Gipfels. Ich hatte meine muskulären Probleme überwunden und es ging relativ zügig voran. Dann war es geschafft! Das Untersbergplateau war überquert, ein Wegweiser sagte mir es waren nur noch 10 Minuten zum Gipfel des Berchtesgadener Hochthrons und 15 Minuten zum Stöhrhaus. Angesichts der aktuellen Wetterlage, es hatte sich rundum in teilweise grimmige Wolken gehüllt, ließ ich den Gipfel aus und erreichte gegen 15:20 Uhr das Stöhrhaus.

 

So es war geschafft! 14KM in 8 Stunden. Aber die vielen Höhenmeter, meine Muskelprobleme und der schwere Rucksack, hatten kein schnelleres Tempo zugelassen. Ich hatte also die erste Bergetappe des Rupertiweges überstanden. Was noch ganz wichtig war am heutigen Tag, das Wetter hatte gehalten. Erst gegen 18:00Uhr zog es zu und es begann zu regnen. Ich erledigte dann die Formalitäten im Zusammenhang mit meiner Reservierung und – dann? Nein – kein Bier! Einen Radler vergönnte ich mir. Morgen geht es auf alle Fälle runter nach Berchtesgaden. Ich entscheide dann ob ich es gut sein lasse oder die Überquerung des Steinernen Meeres in Angriff nehme. Wäre auf alle Fälle wieder eine lange Tagesetappe. Entscheidend ist natürlich wie immer das Wetter

Rupertiweg