1. Tag am OÖ Mariazellerweg 06 – 18. Oktober 2023 – Auf langen Asphaltwegen, orientierungslos durch die Landeshauptstadt

Etappe: Pöstlingberg-Linz – Hauptplatz-Linz— Hauptbahnhof—Ebelsberg—Markt St. Florian , reine Gehzeit 06:16 Stunden für 26 Kilometer, 288Höhenmeter im Anstieg,      513Höhenmeter im Abstieg / WegNr bis Linz 106, bis Ebelsberg 806, ab Ebelsberg 406

 

Ich war ja 2023 recht fleißig was das Weitwandern betrifft. Den 07er Weg fertig gegangen, am 03er Weg die Karawanken durchquert, eigentlich konnte ich zufrieden sein. Aber da waren ja noch die Pilgerwege nach Mariazell. 7 an der Zahl, gesamt 1.400 Kilometer. Es wurde höchste Zeit mit diesen Wegen zu beginnen. Es sollte natürlich zuerst der Oberösterreichische Mariazellerweg sein.  7 Etappen, gesamt ca. 164Kilometer, keine höheren Berge, das müßte heuer noch gehen. Etwas störte mich jedoch an der Länge der Etappen. Linz/Pöstlingberg  – St. Florian—19Kilometer; das war zu kurz für eine Tagesetappe. Andererseits war jedoch die Verlängerung der Etappe nach Steyr mit knapp 50Kilometer zu lang. Ich löste das Problem derart, daß ich die erste Etappe als Tageswanderung mit Rückkehr nach Ried im Innkreis absolvierte.

So fuhr ich am 18. Oktober 2023 mit der ÖBB früh morgens nach Linz und war bereits vor 08:00Uhr am Pöstlingberg, dem Beginn des Oberösterreichischen Mariazellerweges.

Direkt bei der Wallfahrtskirche fand sich auch die erste (und für längere Zeit letzte) Markierung und beim Kirchenwirt gab es den ersten Stempel.  Ich ging vorbei an der Aussichtsplattform, passierte das Kiosk und gelangte, nachdem ich ein mächtiges Tor durchschritten hatte, auf den Kreuzweg Richtung Urfahr. Es ging auf einem Fahrweg und Wiesensteig moderat nach unten. Nach einem Soldatenfriedhof , folgte das Petrinum (Gymnasium) und ich erreichte die Freistädter Straße, welche in die Hauptstraße mündet. Auf der Hauptstraße wanderte ich durch Urfahr und gelangte zum Neuen Rathaus. Auf der Fassade stand ganz groß Bürger Service. Das paßte gut, hier wollte ich mir meinen Stempel holen. Das gestaltete sich allerdings schwieriger als gedacht. Nachdem ich die Sicherheitsschleuse passiert hatte steuerte ich auf einen Kundenschalter zu. Eine Frau mit wichtiger Amtsmiene teilte mir mit, dass sie niemanden aufgerufen hatte, daher sollte ich wieder gehen. Mein Versuch ihr mitzuteilen, dass ich ein Wanderer auf der Suche nach einem Stempel sei scheiterte kläglich. Die strenge Amtfrau, informierte mich darüber, dass Sie nur auf amtliche Dokumente einen Stempel geben würde, ich sollte doch zur  Post gehen, und außerdem es ginge nicht an, dass jemand ohne aufgerufen zu werden einen Kundenschalter belegte. OK! Die Frau vom Amt würde mir nicht helfen. So verließ ich den Raum wieder und wandte mich an die Infostelle im Bürger Service. Dort traf ich auf einen Mann, der wirklich sehr bemüht war mir zu helfen. Zwar hatte der auch keinen Stempel, er telefonierte jedoch mit dem Tourismusbüro am Hauptplatz und machte für mich einen Sondertermin, den normalerweise hatte das Tourismusbüro erst ab 10:00Uhr geöffnet. So überquerte ich die Nibelungenbrücke, erreichte den Hauptplatz bzw. das Alte Rathaus und bekam tatsächlich im Tourismusbüro meinen Stempel. Also Ente gut—alles gut! Allein über die Erlebnisse bei meinen Versuchen diverse Stempel für die Wanderführer zu erhalten, könnte ich zwischenzeitlich ein Buch schreiben.

Dann ging sie los, die Asphalt Rallye durch die Landeshauptstadt Linz. Der Wanderführer beschreibt die kürzeste Route nach Ebelsberg über den Hauptplatz, Landstraße, Ursulinenkirche, Musiktheater, Wiener Straße und dieser lange folgend bis Ebelsberg.

Tatsächlich ist der 06erWeg durch Linz bis Ebelsberg ganz anders verlaufend ( wesentlich länger) in meinem Kartenmaterial eingezeichnet. Die Kompaßkarte 202/Linz und Umgebung, Mühlviertel, Wels, Steyr  führt den Weg vom unteren Hauptplatz Richtung Freinberg, Buchberg, Gaumberg, Bindermichl, Oed, Neue Heimat, Wegscheid, durch die Traunau nach Ebelsberg.

Das heißt, die Wegbeschreibung im Wanderführer und das Kartenmaterial zB Kompaßkarten stimmen nicht überein. Da die Wanderung durch die Landeshauptstadt Linz außer Asphalt und viel Verkehr nichts zu bieten hat, ist mein Rat folgender! Vom Pöstlingberg runter zum Hauptplatz und dann mit der Straßenbahn raus aus der Stadt nach Ebelsberg.

Ich allerdings folgte dem in der Kompaßkarte vorgesehenen Verlauf des 06er Weges. Einige Stunden ging es in einem großen Bogen rund um Linz nach Ebelsberg. An der Eintönigkeit dieser Asphaltwanderung konnte auch das kurze Stück durch die Traunauen nichts ändern.

Ich erreichte dann doch noch Ebelsberg, übersetzte die Traun und wanderte durch den Ort. Kurz vor dem Ortsende, biegt der—nach wie vor nicht gekennzeichnete—Weg in die Florianer Straße ein. Es geht am Friedhof vorbei, die Autobahn A 1 wird unterquert und unmittelbar nachher weist ein Hinweisschild linksseitig auf den Brucknerweg nach St. Florian hin. In diesen Weg, der mich in weiterer Folge nach St. Florian brachte, bog ich ein.

Abwechselnd auf Asphalt—und Wiesenwegen ging es zunächst zur kleinen Ortschaft Ölkam, dann zur Ansiedlung Gemering und schließlich am großen Vierkanter des Gehöftes Zehethof vorbei. Jetzt war es nicht mehr weit nach St . Florian, ein kleiner Anstieg noch auf den Ölberg und  das Stift St. Florian war erreicht. Ein wahrlich prächtiger und imposanter Komplex. Ich machte einige Fotos und suchte mir dann das Gasthaus Erzherzog Franz Ferdinand um meinen Stempel zu bekommen. Das Gasthaus war schnell gefunden, den Stempel gab es auch, also alles gut. Da ich mit dem Bus nach Linz zurück fahren mußte ging ich wieder zur Haltestelle beim Stift. Nach  einiger Wartezeit, die ich im Stiftskeller bei einem Schnitzel verbrachte, brachte mich der Bus zurück zum Linzer Hauptbahnhof und es ging gleich weiter nach Ried im Innkreis.

 

Jetzt noch einige Anmerkungen zu dieser ersten Etappe. Außer am Pöstlingberg fand ich keine Markierungen des 06er Weges durch Linz. Es ist schwierig ohne entsprechende Ortskenntnisse Linz zu durchqueren. Der Wanderführer beschreibt eine völlig andere Route, als zum Beispiel die Wegführung in der Kompaß Wanderkarte 202 welche durch den Wanderführer explizit als Kartenmaterial empfohlen wird. Auf diesen Widerspruch ist mE zumindest hinzuweisen bzw. eine andere entsprechende Korrektur durchzuführen.