1. Tag am Kärntner Mariazellerweg 06—2. Juni 2025-Lange, steile Wege auf den Magdalensberg

Etappe: Klagenfurt/Annabichl – Maria Saal – Ottmanach – Magdalensberg- Reine Gehzeit: 6:20 Stunden , Strecke: ca. 25 Kilometer  Höhenmeter: 878 m im Anstieg, 293 m im Abstieg, Wegnummer: 106, leichte bis mittelschwere Tour

Eigentlich wollte ich ursprünglich dem Salzsteigweg 09 folgen. Doch das Wetter zeigte sich Ende Mai von seiner unberechenbaren Seite also kehrte ich zu den Pilgerwegen nach Mariazell zurück. Fünf der insgesamt sieben Varianten hatte ich bereits begangen, nun sollten die beiden südlichen folgen. Den Anfang machte der Kärntner              Mariazellerweg 06. Fünf Tage plante ich für die gesamte Strecke bis Eibiswald, ein straffer aber realistischer Zeitrahmen. In Eibiswald wechselt der Kärntner 06er nahtlos in den steirischen Mariazellerweg über. Mein Starttag war der 2. Juni 2025, ein sehr früher Start, um 4:00 Uhr ging es los. Die Anreise erfolgte per Bahn über Ried im Innkreis, Attnang, Salzburg, Bischofshofen, Spittal an der Drau, Villach und schließlich Klagenfurt. Gegen 11:00 Uhr kam ich am Hauptbahnhof an.

Der offizielle Startpunkt der Etappe liegt im Klagenfurter Stadtteil Annabichl. Ein Zug hält dort meines Wissens nicht, meiner tat es jedenfalls nicht. Also musste ich gut vier Kilometer durch die Stadt zurücklegen, um zum Einstiegspunkt zu gelangen. Die im Wanderführer angegebenen 20 Kilometer für diese Etappe sind daher nicht ganz korrekt, realistisch sind es etwa 25 Kilometer. Dieser Hinweis sollte auch in der offiziellen Wegbeschreibung berücksichtigt werden.

Ich durchquerte die Stadt, erreichte Annabichl und startete meine Wanderung bei schwülem, hochsommerlichem Wetter. Bereits kurz nach dem Passieren der Südbahntrasse bog der Weg nach links ab, hinein in einen schmalen Wiesenpfad, der sogleich anstieg. Ich war nun auf dem Maria-Saaler-Weg unterwegs. Ein angenehmer Feldweg führte durch die ländliche Umgebung, ehe er in einen ruhigen Wald überging. Dort begann der Anstieg auf den bewaldeten Maria-Saaler-Berg. Die Steigungen waren moderat, die Waldwege gut begehbar, ein sanfter Einstieg in die Pilgerroute.

Nach Verlassen des Waldes tauchte bald der beeindruckende Mariendom von Maria Saal am Horizont auf. Ein Ort voller Geschichte und Spiritualität. Bis 2006 war hier noch eine Ordensgemeinschaft ansässig. Nach einer kurzen Kaffeepause und ein paar Fotos setzte ich meine Wanderung fort.

 

Der Weg führte nun durch ein ruhiges Waldgebiet, vorbei am Sutterer Moos, einem kleinen Feuchtgebiet, bis zur Siedlung Suttern. Die Strecke war angenehm zu gehen, bot aber wenig Abwechslung. Die Landschaft blieb unspektakulär, die Strecke wirkte über weite Teile eintönig. Nach der Ansiedlung Leibnitz ging es weiter Richtung Gammersdorf und damit begann der anspruchsvollere Teil der Etappe.

Ab Gammersdorf folgte der 06er-Weg einem kontinuierlichen Anstieg. In Ottmanach wurde es dann richtig steil. Der Wanderführer erwähnt diesen kräftezehrenden Abschnitt nur unzureichend, dabei gilt es, auf den letzten Kilometern dieser Etappe rund 600 Höhenmeter zu überwinden. Es ging steil und geradlinig bergauf ohne nennenswerte Kehren.

Der Anstieg zog sich gefühlt endlos hin und kam genau dann, wenn die Kraft ohnehin schon schwand. Ich mobilisierte meine letzten Reserven und kämpfte mich Schritt für Schritt nach oben. Schließlich war es geschafft: Ich stand auf dem Magdalensberg, fand mein Quartier und wurde zur Begrüßung mit einem kühlen Radler empfangen. Ein erfrischender Moment nach einem fordernden ersten Wandertag.

 

Der Einstieg in den Kärntner Mariazellerweg 06 war gelungen, trotz der Hitze, des fordernden Schlussanstiegs und der unerwartet langen Etappe. Ein erster Tag der mir einen Vorgeschmack darauf gab, was mich in den nächsten Tagen noch erwarten würde.