Exkurs – Der Dämmerschlaf des Appalachian -Trails

Ich bin seit Tagen alleine unterwegs! Northbound geht heuer offensichtlich niemand mehr! Meine ganzen Wanderkollegen, die auch einen längeren Abschnitt geplant hatten, sind schon lange zurück geblieben. Selbst der junge John, der Einzige dem ich es zugetraut hätte wirklich nach Harpers Ferry zu kommen, ist seit einigen Tagen verschwunden. Es scheint so, wenn der ganze Rummel mit den Thru-Hikern, den Durchgehern vorbei ist, dass der Appalachian Trail in einem Schlafzustand versinkt. Den vielen Tageswanderern ist der Appalachian Trail meist kein Begriff, die orientieren sich an regionalen Wegen und Karten! Viele Tageswanderer sind sehr erstaunt, wenn man ihnen sagt, dass sie auf dem Appalachian Trail unterwegs sind. Auch die vielbestaunte Trail-Magic ist oft kein Ausdruck der Begeisterung der lokalen Bevölkerung sondern vielmehr durch den ATC abschnittsweise organisiert! Heuer, 2017, waren es Forstarbeiter die sich meiner erbarmten und mir Wasser anboten! Ansonsten gab es an den Trailzugängen religiöse Literatur zur freien Entnahme! Auch an vielen Sheltern fanden sich Bibeln zur Lektüre.

Tagelang keine Begegnungen mit anderen Gehern. Ich kam jedoch gut mit meiner Einsamkeit zurecht. Allerdings passieren sollte nichts, keine schlimmeren Verletzungen,  wer sollte den helfen? Auch die Hostels sind leer! In den letzten beiden Hostels war ich der einzige Gast! Ich habe nichts dagegen, dass der südliche Trailabschnitt wieder zur Ruhe gekommen ist. Es gibt einem die Möglichkeit, ganz tief in der Natur zu sein!